Deutschlandstipendium

Maira Gauges im Interview

Seit vielen Jahren unterstützt HPP ausgewählte Studierende der TU Darmstadt im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Maira Gauges ist eine unserer Stipendiatinnen.

Hallo Maira, stell dich gerne einmal kurz vor.

Mein Name ist Maira Gauges, ich bin 20 Jahre alt und habe im Herbst 2018 angefangen an der TU Darmstadt Maschinenbau zu studieren. Neben dem Studium verbringe ich viel Zeit auf der Tartanbahn. Ich bin Leichtathletin bei der LG Eintracht Frankfurt und trainiere für den Siebenkampf.

Seit wann unterstützt dich HPP und was ermöglicht dir die finanzielle Unterstützung durch das Deutschlandstipendium?

Ich habe mich direkt zu Anfang meines Studiums für das Deutschlandstipendium beworben und bin sehr dankbar, dass ich nun schon seit 2018 von HPP unterstützt werde. Diese Unterstützung bringt mir finanzielle Unabhängigkeit, so bleibt mir neben dem Studium genügend Zeit mich auf den Sport zu konzentrieren.

Was sind deine größten sportlichen Erfolge und was möchtest du noch erreichen?

Zu meinen größten Erfolgen in der Leichtathletik zähle ich einen 7. und 8. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der unter 20-Jährigen. Besonders stolz bin ich auch auf Team Erfolge, wie zum Beispiel den Titel bei den U23 deutschen Meisterschaften mit der 4×100-Meter-Staffel im letzten Jahr, wobei wir auch einen neuen Hessenrekord aufstellen konnten.

Etwas, das ich gerne im nächsten Jahr erreichen möchte, sind die 5000 Punkte im Siebenkampf. Davon bin ich zwar nicht mehr weit entfernt, aber damit es klappt, muss an den beiden Wettkampftagen wirklich jede einzelne Disziplin gut klappen.

Die Coronakrise hat Auswirkungen auf unseren Alltag. Was hat sich für dich geändert?

Zu einem hat sich natürlich mein Alltag als Student geändert. Vorlesungen und Übungen werden online hochgeladen und werden von Zuhause bearbeitet. Ich war jemand, der immer viel Zeit an der Uni verbracht hat und gemeinsam mit Kommilitonen gelernt hat. Daher war es für mich erstmal eine große Umstellung. Ich habe jedoch das Glück, dass zwei meiner Mitbewohner auch Maschinenbauer sind und wir uns in dieser Zeit viel gegenseitig unterstützen. Dennoch freue ich mich schon darauf bald wieder mal in einem Hörsaal sitzen zu dürfen.

Zum anderen mussten wir uns natürlich auch im Sport umstellen. Während ich im Februar noch 6 Mal die Woche auf der Bahn und im Kraftraum trainiert habe, hieß es dann ab März Training alleine im Wald. Das bedeutete vor allem viel Grundlagentraining zu einem Zeitpunkt, zu dem wir uns üblicherweise auf bald anstehende Wettkämpfe vorbereiten.

Beim Techniktraining haben wir viel improvisiert. Ich habe zum Beispiel in unserem Garten Kugel gestoßen, auf einer Wiese Speer geworfen oder Hürdenlauf über ein paar Kartons imitiert. Allerdings konnten wir manche Disziplinen, wie Hochsprung oder Weitsprung, gar nicht trainieren. Deswegen bin ich froh, dass wir seit ein paar Wochen unter strengen Auflagen wieder auf den Sportplatz dürfen.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Meine eigentlichen Pläne für die nähere Zukunft sahen so aus, dass ich ab Herbst 2020 zwei Semester Auslandsstudium in den USA beginnen wollte. An der Northern Illinois University in der Nähe von Chicago hätte ich die Möglichkeit gehabt, neben dem Studium Teil des Leichtathletik Teams zu werden und so ein Jahr lang auch das sportliche Leben eines Studenten, wie es in den USA möglich ist, kennenzulernen und zu genießen. Leider ist wegen der Coronapandemie nicht klar, wie der Unibetrieb in den USA im Herbst ablaufen wird. Deswegen habe ich mich entschieden, den Aufenthalt um ein Jahr zu verschieben.

Nach dem Bachelor möchte ich gerne noch einen Master an der TU Darmstadt machen. Bezüglich der Spezialisierung, auch aus beruflicher Sicht, bin ich noch sehr offen. Ich möchte den Bachelor noch als Chance nutzen, in viele verschiedene Themenbereiche Einblick zu erhalten. Derzeit finde ich die Themenbereiche der Aerodynamik sowie Konstruktion besonders spannend.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute, Maira!